Pottwale
Unterordnung der Zahnwale
Die Pottwale (Physeteridae) sind eine Familie der Zahnwale. Sie umfasst (nach einigen Auffassungen) neben dem eigentlichen Pottwal auch die zwei Arten der Zwergpottwale.
Merkmale
Pottwale unterscheiden sich deutlich in der Größe. Während der eigentliche Pottwal 20 Meter Länge und 50 Tonnen Gewicht erreichen kann, werden die Zwergpottwale nur bis zu 3,4 Meter lang und 400 Kilogramm schwer. Gemeinsam ist ihnen der übermäßig große Vorderkopf mit dem Spermaceti-Organ. Zähne sind nur am Unterkiefer vorhanden, die unpaare Nasenöffnung befindet sich auf der linken Schädelseite – bei den Zwergpottwalen am Scheitel und beim eigentlichen Pottwal am Vorderkopf.
Fortbewegung und Orientierung
Pottwale zählen, neben Cuvier-Schnabelwalen und dem Südlichen See-Elefanten, zu den am tiefsten tauchenden Meeressäugern. Tiefen von 350 m werden offenbar regelmäßig überschritten. Dabei tauchen Männchen im Schnitt länger und tiefer als Weibchen und stoßen hierbei auch in extreme Tiefen von über 1.000 m vor. Durch den Fund von Fischen in Pottwalmägen, die sich nur in über 3.000 m Tiefe finden, gilt es als sicher, dass selbst diese Tiefen erreicht werden können. Die Dauer eines Tauchgangs kann 20 bis 100 Minuten betragen.
Pottwale haben Rippen, die bei größerem Wasserdruck nachgeben, wodurch sie diesem enormen Druck standhalten können. Man weiß aber, dass sie beim Tauchen ihren Stoffwechsel auf ein Minimum einschränken und lediglich die lebenswichtigsten Organe, also Herz, Gehirn und Rückenmark, durchbluten, und dass sie in ihrem Blut und in ihren Muskeln einen großen Sauerstoffvorrat speichern können. Ihr Blut hat außerdem einen 50 % höheren Hämoglobinanteil als beim Menschen. Während des Tauchvorgangs schlägt ihr Herz nur noch halb so schnell wie an der Oberfläche.
Die normale Wanderungsgeschwindigkeit der Wale beträgt 5–10 km/h, insbesondere bei Gefahr können sie auf bis zu 20 km/h beschleunigen.Pottwale verwenden zur Orientierung und Nahrungssuche ausschließlich eine Form der Echoortung. Die Lautgebungen haben dabei wenig mit den Gesängen einiger Bartenwale gemein. Es handelt sich vielmehr um eine Folge von Klicklauten, die jedoch eine niedrigere Frequenz haben als die der Delfine. Die Sequenz der Klicklaute ist individuell verschieden, die Tiere können pro Sekunde etwa sechs davon erzeugen.